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Migräne: Vorbeugung durch gezielte Entspannung (Foto: pte)
> Biofeedbacktherapie: Bei Migräne als Prophylaxe anerkannt
In Deutschland leiden etwa 16 Prozent der Frauen und sechs Prozent der Männer unter Migräne. Aber auch Kinder können schon Migräneanfälle bekommen. Die Biofeedbacktherapie ist jetzt als Behandlungsmethode besonders für die Patienten anerkannt worden, die häufig unter Migräne leiden und auf Medikamente schlecht ansprechen.

Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) hat die Biofeedbacktherapie anerkannt und in ihre Leitlinien aufgenommen. Damit bescheinigt sie der Verhaltenstherapie eine ebenso große Wirksamkeit, wie einer medikamentösen Behandlung.



Vorbeugung durch gezielte Entspannung kann die Häufigkeit der Schmerzanfälle deutlich senken, was zahlreiche Studien bereits belegt haben. Darauf hat die DMKG als eine der wichtigsten Fachgesellschaften für Kopfschmerz reagiert und empfiehlt Biofeedbacktherapie besonders den Patienten, die häufig unter Migräne leiden und auf Medikamente schlecht ansprechen.



Die Biofeedbacktherapie ist ein Verfahren, bei dem es darum geht, sein Verhalten zu ändern und so positiv auf das körperliche Wohlergehen einzuwirken. "Bei der Migräne-Prophylaxe geht es darum, durch Entspannung das Wohlbefinden zu verbessern", erläutert Henner Lüttecke, Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Biofeedback e.V..



Dadurch soll erreicht werden, dass die Kopfschmerzattacken erst gar nicht entstehen. "Die Ursache von Migräne ist immer noch ungeklärt", bestätigt Lüttecke. Vermutet werden Durchblutungsstörungen im Gehirn oder eine Art sterile Entzündungsreaktion. Auch psychosomatische Ursachen spielen eine große Rolle.



Als Auslöser für den starken Kopfschmerz sind unter anderem Stress, Schlafmangel oder ein unregelmäßiger Biorhythmus bekannt. Deshalb ist hier Prävention durch Entspannung besonders wichtig. "Die Leitlinien der DMKG geben den Ärzten sozusagen Tipps, wie man Kopfschmerzen behandeln kann. Deshalb hat die Anerkennung für die Deutsche Gesellschaft für Biofeedback natürlich eine große Bedeutung", erläutert Lüttecke. "Es ist ein besonderer Fortschritt für Patienten, die seit Jahren Medikamente einnehmen müssen", betont Lüttecke gegenüber pressetext.



Als Migräne wird ein anfallartiger, überwiegend einseitiger und pulsierender Kopfschmerz bezeichnet, der oft zu Übelkeit, Erbrechen, Licht- und Geräuschempfindlichkeit führt. Manche Patienten haben vor der Schmerzattacke optische oder sensorische Wahrnehmungsstörungen.



In Deutschland sind etwa 16 Prozent der Frauen und sechs Prozent der Männer von Migräne betroffen. Aber auch Kinder können darunter leiden, bis zur Pubertät sind Jungen und Mädchen gleich häufig davon betroffen. Laut DMKG ist die Biofeedbacktherapie eine sinnvolle Chance für Patienten, die mehr als dreimal pro Monat Migräneanfälle haben oder deren Attacken länger als 72 Stunden dauern.



WANC 03.02.06/pte

 
 
 
 
 
 
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