> Wenn die Temperaturen stark schwanken, schadet das Herz und Kreislauf

Das Wetter hat einen deutlichen Einfluss darauf, wie viele Herzinfarkte passieren. So kann Kälte das Risiko erhöhen. Und wenn die Temperatur größere Schwankungen macht, sind Herzinfarkte häufige als an warmen Tagen.

Die Universität Antwerpen hat ermittelt, dass bei einem Absinken der Tagestemperatur um zehn Grad 7% mehr Herzinfarkte gezählt wurden. Erstaunlich ist, dass selbst relativ geringe Temperaturunterschiede zwischen Innenräumen und dem Freien die Häufigkeit von Herzinfarkten steigen lässt. Warum das so ist, erklären Kardiologen mit der Stimulation von Kälterezeptoren im sympathischen Nervensystem, die zu einer Erhöhung der körpereigenen Ausschüttung von Katecholaminen (körpereigene Stoffe, die das Herz-Kreislauf-System anregen) führt. Kälte kann möglicherweise auch die Thrombozyten-Aggregation und die Zähflüssigkeit des Blutes steigern, was Blutgerinnsel und Thrombosen entstehen lässt.

Eine Beobachtung von 107.090 Personen sieben Ländern erfasst deren Blutdruck, Blutfett- und Blutzuckerwerte, Body-Mass-Index und Bauchumfang in den unterschiedlichen Jahreszeiten. Allen diesen Werten ist gemein, dass sie, wenn sie hoch sind, das Risiko für Herz-Kreislauf-Probleme vermehren. Im Winter waren einige der Risikofaktoren stärker ausgeprägt als im Jahresdurchschnitt, im Sommer (Juni bis August) rangierten sie hingegen geringer.

Der systolische Blutdruck wurde beispielsweise im Sommer im Durchschnitt um 3,5 mmHg niedriger gemessen als im Winter. Im Sommer schrumpfte der Bauchumfang im Vergleich zum Winter um einen Zentimeter, das Gesamtcholesterin lag um 0,24 mmol/L niedriger. Das Fazit der Experten: Das kardiovaskuläre Risiko ist im Winter höher ist als im Sommer. Deshalb sollten vor allem Herz-Kreilsauf-Patienten im Winter mehr für gesunde Ernährung und Bewegung sorgen.

Berliner Ärzteblatt 04.09.2013/ Quelle: ESC

 
 
 
 
 
 
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