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Sowohl natürliche Essenzen und Ölen wie auch synthetische Duftstoffe können der Gesundheit schaden (Foto: PhotoDisc)
> Allergien durch Duftstoffe
Mittlerweile finden sich Duftstoffe in
fast allen Produkten des täglichen Lebens: in Parfüms,
Reinigungsmitteln, Weichspülern oder Kosmetika und sogar in
Lebensmitteln. Nicht immer steht uns der Kontakt mit ihnen frei: In
Kaufhäusern werden sie eingesetzt, um ein besseres Kauferlebnis zu
schaffen. Neben natürlichen Essenzen und Ölen verwenden Hersteller auch
synthetische Duftstoffe. Beide Varianten können gesundheitliche
Beschwerden – vor allem Allergien - auslösen.
„Die Unverträglichkeit auf Duftstoffe äußert sich als Kontaktallergie
in Form eines allergischen Kontaktekzems", erklärt Sonja Lämmel vom
Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB). In Deutschland leiden etwa
15 bis 20 Prozent der Bevölkerung unter einer Allergie gegen bestimmte
Duftstoffe. „Juckende Haut, nässelnde Bläschen und Schuppen gehören zu
den Symptomen einer Kontaktallergie", weiß Dr. Arne Menzdorf. An den
Stellen, die mit dem allergieauslösenden Stoff in Berührung gekommen
sind, können sich auch chronische Ekzeme bilden. Vollständige Heilung ist im Falle einer Kontaktallergie nicht möglich
„Allerdings können die Beschwerden gut gelindert werden", macht Lämmel
Hoffnung. Akute allergische Ekzeme werden dabei unter lokalem Einsatz
von Medikamenten behandelt. Bei schweren oder nicht heilenden
Kontaktekzemen kann die kurzzeitige Gabe von Kortisontabletten
notwendig werden. „Wichtig ist, den Auslöser zu meiden", rät Menzdorf. Allerdings ist es
gerade bei einer Duftstoff-Allergie nicht ganz einfach, diesem aus dem
Weg zu gehen. „Das kann trotz der Deklarationspflicht für Kosmetika
schwierig werden", pflichtet Lämmel bei. Auf den Verpackungen lassen sich meist nur die Sammelbezeichnungen
„Parfüm", „Fragrance", „Aroma" oder „Flavour" nachlesen.
Zusammensetzung und Gehalt der Einzelbestandteile müssen nicht
angegeben werden. Lediglich 26 Duftstoffe, die durch ein hohes
Allergiepotential aufgefallen sind, werden deklariert. Betroffene
finden in Drogerien und Apotheken aber ein Sortiment duftstofffreier
Kosmetika, Wasch- und Reinigungsmittel sowie Weichspüler ohne Duft. Duftstoff-Allergene in der Innenraumluft zu meiden, ist kaum möglich.
In privaten Räumen sollten Düfte dennoch möglichst selten und nur für
kurze Zeit eingesetzt werden. Regelmäßiges Lüften und emissionsarme
Einrichtungsgegenstände sorgen zusätzlich für eine bessere Qualität der
Innenraumluft. Die Zahl der Duftstoffe ist groß. In der Duftstoffindustrie werden ca.
3000 verschiedene Düfte verarbeitet. Ein Parfum kann aus bis zu 300
oder mehr verschiedenen Duftstoffen bestehen. Mittlerweile gibt ist
kaum ein Kosmetikum (einschließlich Zahnpasta und Mundwässer sowie
Kosmetika für Kinder) oder Reinigungsmittel frei von Duftstoffen und
Wäsche wird vielfach zusätzlich mit duftstoffhaltigen Produkten
nachbehandelt. Sogar in Lebensmitteln wie Speiseeis, Kaugummi,
Backwaren, Limonaden, Pudding, Creme- und Geleespeisen, Soßen, Suppen,
Zuckerwaren, Füllungen für Schokoladenwaren finden sich Duftstoffe. Auch die Verbreitung “angenehmer” Raumdüfte, die von sogenannten
Lufterfrischern auch in Kaufhäusern versprüht werden oder die gezielte
Freisetzung ätherischer Substanzen in der “Aroma”-Therapie tragen
häufig zum Kontakt mit Duftstoffen bei. Daher ist es oft schwierig, den
Auslöser für eine Duftstoff-Allergie zu bestimmen. Dass Frauen eine im Vergleich zu Männern häufiger über
Duftstoff-Allergien klagen, dürfte dem häufigeren Kontakt von Frauen
mit parfümierten Produkten geschuldet sein. Die verbreitete und
intensive Anwendung von Kosmetik im Gesichtsbereich führt offenbar
dazu, dass unter den Patienten mit Gesichtsdermatosen häufiger
Duftstoff-Allergien auftreten. Auch ein fortgeschrittenes Lebensalter
erhöht das relative Risiko einer Duftstoff-Allergie. Alles-zur-Allergologie.de hat häufige in Deodorants und Kosmetika
nachgewiesene Duftstoff-Komponenten aufgelistet, die besonders potente
Allergene sind: Baummoos absolue, Eichenmoos absolue, Farnesol,
Hydroxycitronellal, Isoeugenol, Lyral, Zimtaldehyd. WANC 13.07.10, Quelle: myAllergo.de, alles-zur-allergologie.de
 
 
 
 
 
 
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