Dicke Luft: Alltag in Megacities wie Mumbai, Indien (Foto: Asian Insights)
Dicke Luft: Alltag in Megacities wie Mumbai, Indien: Darunter leiden Atemwege und Herz sowie Kreislauf (Foto: Asian Insights)
> Schon geringe Erhöhungen der Luftverschmutzung schaden der Gesundheit

Selbst wenn sich die Anreicherung von Stickstoffdioxid (NO2) in der Luft nur in geringen Mengen erhöht, steigen die Zahlen der an Herz-Kreislauf- oder Atemwegserkrankungen Gestorbenen. Die Studie legt den politisch Verantwortlichen nahe, die Gesetze zu Luftreinheit zu überarbeiten und die Grenzen der NO2-Konzentrationen enger zu begrenzen.


Stickstoffdioxid (NO2) entsteht hauptsächlich bei Verbrennen fossiler Brennstoffe, z.B. Benzin oder Öl bei Autos, der Energieerzeugung oder industriellen Prozessen. Es wird in Mikrogramm (µg - ein Millionstel eines Gramms) auf einen Kubikmeter (m3) Luft gemessen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt eine Belastungshöchstgrenze von 40 µg/m3.


Bisher liegen bereits einige Studien über Auswirkungen von NO2 auf die Gesundheit vor. Doch die jetzt veröffentlichte Untersuchung reicht über einen Zeitraum von 45 Jahren (1973-2018) und hat in 398 Städten weltweit stattgefunden. Während der Beobachtungszeit wurden insgesamt 62,8 Mio. Todesfälle aufgezeichnet, davon 19,7 Mio. (31,5%) hatten Herz-Kreislauf-Ursachen, bei 5,5 Mio. (8,7%) waren Atemwegserkrankungen der Grund.


Die Daten der Studie zeigen, dass die Erhöhung der NO2-Konzentration um 10 µg/m3 an einem Tag in den darauf folgenden Tagen eine Erhöhung der Todesfälle wegen Herz-Kreislauf- oder Atemwegserkrankungen um 0,46%, 0,37% und 0,47% nach sich zog. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass der Anteil der auf eine erhöhte NO2-Konzentration zurück zu führenden Todesfälle über die 398 Städte hinweg bei 1,23% liegt.


23.3.2021 / cs / Quelle: The BMJ

 
 
 
 
 
 
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