> Hilft pflanzliche Ernährung gegen Gefäßerkrankung?

Vaskulopathien sind nicht entzündliche Gefäßerkrankungen, zu einem teilweisen oder vollständigen Verschluss von Gefäßen führen können. Begleitet werden diese häufig mit schmerzhaften Hautgeschwüren. Bisher gibt es keine Behandlung. Jetzt haben es Ärzte mit einer pflanzlichen Ernährung versucht.


Die Symptome von Vaskulopathien sind extrem schmerzhafte Geschwüre verschiedener Größe, die vornehmlich an den Füßen und den Unterschenkeln der Beine auftreten. Wenn diese Geschwüre abheilen, hinterlassen sie sichtbare Narben. Diese Symptome können über Monate und sogar Jahre anhalten und sich nach dem Abklingen wiederholen. Betroffen von Vaskulopathien ist 1 in 100.000 Menschen, überwiegend Frauen im Alter von 30 Jahren und darüber.


Was zu dieser Erkrankung führt, ist bisher nicht genau entschlüsselt. Man glaubt, dass eine schlechte Durchblutung die Hauptursache darstellt. Genau wie die Ursachen weiß man auch so gut wie nichts über eine wirkungsvolle Therapie.


Im British Medical Journal (BMJ) wird der Fall einer 60jährigen Frau beschrieben, bei der die obigen Symptome im Jahr 2006 erstmals auftraten. 2013 diagnostizierten Ärzte eine Vaskulopathie. Drei Jahre später wurden ihr Antibiotika verschrieben. Dennoch berichtete sie über geschwollen Füße, juckende rote Flecken an Waden und Schienbein und daraus entstehende Geschwüre. Sie trug deshalb nur lange Röcke und Hosen.


Mitte 2017 begann sie auf Anraten ihrer Ärzte mit einer Diät, die auf pflanzlichen Produkten und Vollwertkost basierte: Gemüse, Früchte, Hülsenfrüchte, Getreide, Kräuter und Gewürze. Beschränkt wurde der Verzehr von fetthaltigen pflanzlichen Lebensmitteln wie Avocados, es gab kein Fleisch, keine Milchprodukte und Eier sowie Fertiglebensmittel oder bearbeitetem Öl.


Schon nach einem Monat nach der Ernährungsumstellung heilten die Geschwüre langsam ab und die Symptome traten nicht mehr so störend auf wie zuvor. Nach einem Jahr waren alle Symptome verschwunden. Ende 2018 war sie 18 Monate symptomfrei. 2019 gab sie ihre Diät zeitweise auf. Sofort stellten sich wieder Schmerzen und Hautgeschwüre ein.


Die Ärzte betonen, dass das ein Einzelfall sein könnte. Allerdings sei der Zusammenhang zwischen Ernährung und Verbesserung der Krankheit ziemlich deutlich. Dass fettreiche Lebensmittel, Salz und Zucker die Zellen in den Gefäßen schädigen können, ist aber bekannt. Und inzwischen hat man auch heraus gefunden, dass die Flexibilität der Gefäße bei Vegetariern oft besser ist als bei Menschen, die sich standardmäßig ernähren.


2.3.2021/cs/Quelle: BMJ Case Reports

 
 
 
 
 
 
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