> Fleisch und Wurst kosten Menschenleben

Dass der Verzehr von rotem Fleisch und verarbeiteten Fleischwaren ungesund ist, das haben bereits mehrere Untersuchungen gezeigt. Demnach erhöht ein zu hoher Fleischkonsum das Risiko für Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und verschiedene Krebsarten, insbesondere Darmkrebs. Studien an Frauen und Männern haben jetzt herausgefunden, dass der vermehrte Fleischkonsum tatsächlich Leben kostet.

Wie sich Veränderungen im Konsum vom roten Fleisch auf die Lebenserwartung auswirkt, haben Mediziner der Universitäten in Shanghai, Boston, Wuhan, Athen und Madrid untersucht. Dazu haben sie die Ernährungsdaten von 53553 Frauen (bei Studienbeginn zwischen 30 und 55 Jahre alt) und 27916 Männern (bei Studienbeginn zwischen 40 und 75 Jahre alt) über einen Zeitraum von mindestens acht Jahren bis über zwölf Jahre ausgewertet. Zu Beginn der Untersuchung war keine der Personen an Herz-Kreislauf-Problemen oder Krebs erkrankt.

Innerhalb der Beobachtungszeit starben 14019 der Studienteilnehmer. Der Verzehr von täglich einer halben Portion (ca. 42,5 Gramm) mehr Fleisch ließ die Sterblichkeit um durchschnittlich 10% steigen. Als Fleisch, das als riskant gilt, zählt Rind-, Schweine- und Lammfleisch. Noch deutlicher ließ verarbeitetes Fleisch (z.B. Bacon, Würstchen, Aufschnitt, Salami u.a.) das Sterberisiko steigen: Eine halbe Portion täglich mehr (als eine Portion wurden 13 Gramm Bacon oder ein Hot Dog, 45  Gramm, oder 28 Gramm Aufschnitt gewertet) ließ die Sterblichkeit um 13% wachsen.

Im Gegenzug stellten die Mediziner fest, dass weniger Verzehr von rotem Fleisch das Sterberisiko sinken ließ. Am deutlichsten wurde das, wenn gleichzeitig mit dem Verzicht auf viel Fleisch der Konsum von Vollkornprodukten sowie frischem Obst und Gemüse erhöht wurde. Der zusätzliche Verzehr von Nüssen brachte 19% Risikominderung, von Fisch 17%, von Vollkorn 12%, von Hühnerfleisch ohne Haut 10%, von Gemüse10%, von Eiern 8% von Bohnen 6%.

24.6.2019 cs / Quelle: BMJ

 
 
 
 
 
 
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